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Bolger 

 

 

Allgemeines 

 

Die "Bolger", welche sich selbst jedoch zumeist einfach als "Das Volk" oder "Die Leute" bezeichnen, bewohnen die kargen Hügelgebiete von Bolgar. Sie gehören grösstenteils zum Volk der Menschen, obgleich sich im Laufe der Zeit auch einige Zwerge unter sie gemischt haben. Trotz der Tatsache, dass sie nicht mit ihnen gleichgestellt werden, unterscheiden sich die Bolger nicht wesentlich in Sprache oder Aussehen von den Arden. Der Grossteil der Landbevölkerung verdient seinen Lebensunterhalt als Bauern und Selbstversorger. Tatsächlich gehen nur die wenigsten einer anderen Berufung, wie beispielsweise der eines Wirts oder Schreiners, nach und zumeist auch nur dort, wo sich Siedlungen oder Dörfer gebildet haben.

 

Die Bolger leben in einem landesweiten Verständnis der eigenen Freiheit, welche sich dadurch verstärkt, dass viele von ihnen verstreut oder in kleinen abgeschiedenen Dörfern leben. Daher mangelt es ihnen sowohl an festgelegten Gesetzen, wie auch an jemandem der diese Gesetze durchsetzen würde. Um einen Ausgleich zu schaffen, gibt es eine Art "Moral", welche die meisten Bewohner mehr oder weniger genau verfolgen. Diese sieht beispielsweise vor, dass Stehlen, Töten und andere Formen des gegenseitigen Schädigens in der Regel zu unterlassen sind. Ebenfalls gilt es, das Land, welches von jemandem besiedelt wird, weit genug in Ruhe zu lassen, um den Besitzer nicht zu erzürnen.

 

Zudem gibt es nur bedingt klaren Landbesitz. Wem ein Stück Land gefällt, das augenscheinlich noch niemandem gehört, der zögert nicht, jenes zu besiedeln und so viel davon einzunehmen, wie er benötigt. Ebenso entfällt jedwede Abgabe an Könige oder Pächter, da jene nicht vorhanden sind. Doch so leicht und frei das Leben des Volks auf den ersten Blick scheint, so birgt es auch Schattenseiten. Das Land selbst ist zumeist karg, uneben und wird von unbeständigen Wetterverhältnissen, sowie harten Wintern belastet. Dazu kommt die mangelnde Sicherheit vor Banditen oder Targ, da es keine Gesetzeswächter gibt.

 

Da es ihnen an einem Rechts- und Herrschaftssystem mangelt, gibt es dementsprechend auch keine klare Miliz und Verteidigung. Doch hat sich das Volk von Bolgar als erstaunlich zuverlässige, unabhängige Volksmiliz herausgestellt. So haben sich bereits mehrfach in der Geschichte grosse, mobartig auftretende Zusammenschlüsse gebildet, um ein nahes Unheil oder eine allgemeine Bedrohung für das Land und seine Bewohner abzuwenden.  Ausserhalb ihrer Landesgrenzen verhalten sich die Bolger jedoch auffallend passiv. Abgesehen von einigen Söldnern beteiligen sich die meisten von ihnen nicht an den Kriegen und Konflikten der Aussenwelt. Genausowenig gab es nennenswerte Versuche von Eroberung oder Ausdehnung der Landesgrenzen. Tatsächlich wurden die Grenzen von Bolgar weniger von den Bewohnern selbst, als vielmehr automatisch von ihren umliegenden Nachbarn durch deren Landesgrenzen geformt. Das freie Stück Land, dessen Eroberung durch die sturen Bewohner, welche sich im Laufe der Zeit dort angesammelt hatten, nicht möglich - oder durch die zerklüftete, hügelige Landschaft nicht von Interesse  - war, wurde schliesslich Bolgar genannt.

 

 

Name

 

Der Name "Bolger" entstand mit der Gründung des Imperiums. Als die Bevölkerung von Bolgar sich als einziges, Menschen dominiertes Land im zentralen Parador weigerte, sich der Vereinigung des Imperiums anzuschliessen, entstand eine gewisse Zwietracht zwischen ihnen und den benachbarten Königreichen. Auch weigerten sich die Menschen des Hügellandes, beispielsweise feste Handelsabkommen zu schliessen und beteiligten sich an keinem Krieg, der ihr eigenes Land nicht direkt betraf.

 

Die Menschen des Imperiums, welche sich fortan den Namen "Arden" verliehen, nannten ihre Nachbaren nun "Bolger", nach jenem Land in dem sie lebten. Der Begriff sollte jedoch nicht nur ihre Herkunft bezeichnen, sondern gilt grundsätzlich abwertend und symbolisch dafür, dass die Menschen aus Bolgar weniger wert seien. Teilweise wird das Wort "Bolger" auch als Schimpfwort benutzt, etwa als Bezeichnung eines unzivilisierten oder ungebildeten Menschen. Sich selbst nennen jedoch nur die wenigsten Bewohner des Hügellandes Bolger. Sprechen sie von sich selbst, im Sinne der Landesbevölkerung, bezeichnen sie sich zumeist nur als "Das Volk" oder "Die Leute" von Bolgar.

 

 

Aussehen, Eigenschaften und Alter

 

Die Bolger besitzen ein menschliches Äusseres, wenngleich teilweise gewisse Abweichungen durch die Einbürgerung von Zwergen entstanden sind, wodurch deren äussere Erscheinung an manchen von ihnen erkennbar ist. Ein Erkennungsmerkmal sind die häufig roten oder dunkelblonden Haare, wenngleich auch andere Färbungen vorhanden sind. Die körperlichen Eigenschaften, sowie das Alter der Bolger entsprechen denen aller gewöhnlichen Menschen.

 

 

Fertigkeiten

 

Obwohl sie im Vergleich zu anderen Völkern keine herausragenden Fertigkeiten besitzen, so ist den Bolgern dennoch hoch anzurechnen, dass sie ein gewisses Talent dafür besitzen, auch in den schwierigsten und härtesten Situationen zu überleben. Ausserdem haben sich viele von ihnen als hervorragende Kämpfer erwiesen, wenn es darum geht Haus und Hof zu verteidigen.

 

Zudem besitzen sie, wie alle Menschen die Möglichkeit Magie zu wirken, sowie auf das Licht zuzugreifen. Manche von ihnen sollen sogar durch Naturmagie druidische oder schamanistische Künste erlernt haben, welche ansonsten nur unter den Menschen im Norden von Parador verbreitet sind. Doch sind Zauberer unter dem Volk im allgemeinen recht selten und werden zumeist skeptisch beäugt.

 

 

Kultur

 

Die Hügelmenschen sind gezwungenermassen ein raues, zähes und wildes Volk, gezeichnet von abgergläubischen Bräuchen, harter Arbeit, Misstrauen und Zurückgezogenheit. Doch trotz der harten, isolierten Lebensweise, dem Argwohn gegenüber Fremden und ihrer Neigung, in allem ein böses Omen zu vermuten, gelten die Bolger grundsätzlich als herzliches, umgängliches und tapferes Volk, wenn man ihr Vertrauen erst einmal erlangt hat.

 

Im Gegensatz zu ihren Nachbaren haben es die Bolger nie zu einem Königreich gebracht. Doch liegt dies erstlinig am mangelnden Interesse der Einwohner, ein solches zu gründen. In Bolgar ist grundsätzlich jeder gleichberechtigt, wenngleich in Siedlungen und Dörfern gewisse Hierarchien möglich sind. Ebenfalls schätzt "das Volk" seine Freiheit und Unabhängigkeit sehr. Tatsächlich ziehen es die meisten von ihnen im Zweifelsfall vor, ohne Gesetze in Uneinigkeit mit ihren Nachbarn zu leben, als in erzwungenem, vorgeschriebenen Frieden.

 

 

Religion

 

Obwohl die Lehren des Lichts auch in Bolgar vertreten sind, haben die zerklüfteten Hügel, die Einsamkeit und die altertümliche Landschaft die Dörfler teilweise zu den verschiedensten, abergläubischen Weltanschauungen getrieben. Manche dieser Glaubensrichtungen sind auf tatsächliche Naturgeister oder Ungeheuer zurückzuführen, andere jedoch auch nur auf Hirngespinste. Auch unterscheiden sich die Ansichten von Geistlichen und Gläubigen von Dorf zu Dorf, was keine geeinte Religion für das Land zulässt.

Ein beachtlicher Teil der Bevölkerung neigt jedoch auch dazu, religiösen und geistlichen Fragen nur begrenzte -oder gar keine- Beachtung zu schenken.

 

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