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Zwerge

 

 

Allgemeines

 

Die Zwerge gelten als das älteste Volk auf Parador. Ihr Ursprung ist auf die Schöpfung der Wächter zurückzuführen, bei welcher sie als Hüter der toten Materie erschaffen wurden. Obwohl sie bereits seit tausenden von Jahren existieren, gelten sie als eines der am wenigsten erforschten Völker. Dies liegt jedoch eher an der zurückgezogenen Lebensweise der Zwerge, sowie ihrem generellen Unwillen ihr Wissen mit der Aussenwelt zu teilen.

 

Zu der zurückgezogenen Lebensweise des Zwergenvolkes kommt die Tatsache, dass nur zwei bekannte Grossräume von Zwergen beherrscht werden. Das "Zwergenreich", im westlichen Parador,  welches die Geburtsstätte des Volkes darstellt und die "Dorimanok" (Frosthöhen), ein deutlich weniger bekanntes, aber nicht zu unterschätzendes Reich im Norden des Kontinents. Während die Bewohner der Frosthöhen bis heute ihre Unabhängigkeit vorziehen, hat sich das Zwergenreich im Jahr 1.E 394 dem Imperium von Ardun angeschlossen.

 

 

Name

 

Es ist ungewiss, ob der Name "Zwerge" vom Volk selbst gewählt wurde, oder einen anderen Ursprung besitzt. Der Begriff "Zwerg" wurde im Laufe der Zeit von anderen Völkern auch als Bezeichnung für jemanden mit kleinem Wuchs übernommen, was wohl auf ihre geringe Grösse zurückzuführen ist.

 

 

Aussehen, Eigenschaften und Alter

 

Die Zwerge besitzen einen kleinen, gedrungenen und kräftig gebauten Körper. Ihre Grösse variiert etwa zwischen 110 und 150 cm. Nebst diesem Merkmal und ihrem kräftigen Bau ist der Bartwuchs ein ausschlaggebendes Erkennungszeichen dieses Volkes. Er beginnt etwa im Alter von 30 Jahren zu spriessen und wächst ein Leben lang weiter. So lassen sich alte Zwerge häufig an ihrem dichten, vollen Bart erkennen. Zudem steht die Länge des Kinnschmucks häufig auch als Symbol für die Erfahrung und Weisheit eines Zwerges. Es ist möglich Bärte bei weiblichen Zwergen vorzufinden, wenngleich sie dort weit weniger häufig und zumeist weniger stark auftreten. Als Ausgleich zu dem meist mangelnden Haarwuchs im Gesicht, haben manche Zwerginnen die Länge ihrer Haare als Gegenstück zu dem symbolischen Wert der Bärte bei den Männern gewählt.

 

Wie jedes Wächtervolk verfügen die Zwerge zudem über besondere körperliche Eigenschaften. Da sie dem Gestein nachempfunden wurden, besitzen sie eine enorme physische Resistenz. Ihr Körper vermag starken Temperaturschwankungen standzuhalten, welche andere Völker nicht überleben würden. So kann ein Zwerg über kurze Zeit, ohne grössere Gesundheitsschäden davonzutragen, Temperaturen von 20 - 43 °C (Körperkerntemperatur) aushalten. Ihre Knochen sind sehr hart und robust und ihr Körper vermag hohem Druck standzuhalten. Ihre körperliche Zähigkeit und ihr starkes Immunsystem macht sie zudem resistent gegen alle bekannten Krankheiten. Nebst der Robustheit können Zwerge ein sehr hohes Alter von bis zu 350 Jahren erreichen. Allerdings dauert die Schwangerschaft schätzungsweise dreimal länger, als die der menschlichen Völker- und das Heranwachsen der Kinder zu Erwachsenen hält bis zum 25. Lebensjahr an.

 

 

Fertigkeiten

 

Die Fertigkeitenvielfalt der Zwerge ist enorm. Ihre lange Lebenszeit und ihre Gabe für den Umgang mit Mineralien hat sie im Laufe der Zeit zu perfektionistischen Handwerkern werden lassen. Kein anderes Volk reicht an die Kunstfertigkeit der zwergischen Steinmetze, Juweliere und Ingenieure heran. Nebst gewaltigen, aus Stein gehauenen, Bauten, Statuen und Hallen haben die Zwerge zudem die wohl fortschrittlichste Technologie. Ihre Erfindungen und Konstrukte sind zumeist sowohl kurios, als auch legendär und lassen ihren Nutzen und ihre Handhabung für einen Aussenstehenden als meist fragwürdig erscheinen. Doch hüten die Zwerge ihr Wissen über ihre seltsamen Erfindungen in der Regel verbissen und lassen nur Auserwählte daran teilhaben.

 

Eine grosse Leidenschaft der Zwerge ist zudem das Graben, vor allem, um Schätze der Erde zu bergen und Mineralablagerungen ausfindig zu machen. Doch auch, um ihre Hallen und gewaltigen Reiche, welche zu einem Grossteil unter der Erde liegen, auszuweiten und zu vergrössern.

Nebst legendären Handwerkern verfügen Zwerge zudem auch über begnadete Krieger. Vor allem die gepanzerten Soldaten werden gefürchtet, da Zwergenrüstungen für ihre Robustheit ebenso bekannt sind, wie das Volk selbst. Denn tatsächlich liegt die Hauptgefahr der kleinen Geschöpfe nicht an ihrer Kampftechnik, sondern vielmehr an ihrer natürlichen Resistenz und Kraft, durch welche sie nur schwer zu besiegen sind.

 

Auch verfügt das Zwergenvolk über eine Reihe von Philosophen, Wissenschaftlern, Forschern und anderen klugen Köpfen. Denn nebst Kriegern und Handwerwerkern, gelten viele Zwerge zudem als hervorragende Denker, wenngleich man es ihnen auf den ersten Blick nicht zutrauen würde.

 

 

Kultur

 

Aussenstehende Völker bezeichnen die Zwerge zumeist als verschroben, zurückgezogen und grimmig. Wie die Zwerge sich selbst sehen, ist fraglich, doch scheinen die meisten von ihnen Fremde zu meiden und kaum Interesse an Verbindungen zu der Aussenwelt zu haben. In ihren eigenen Hallen jedoch erscheinen viele der Zwerge weitaus offener und vor allem unter ihresgleichen scheint ihre kühle Distanziertheit vollkommen zu fehlen. Auch bezeichnet man die Treue und Freundschaft eines Zwerges als ewig während, sollte man sie erst einmal errungen haben.

 

Das Steinvolk legt viel Wert auf Ehre. So ist es unüblich zu lügen, zu betrügen oder hinterlistiges Verhalten an den Tag zu legen. Entsprechend ihrer ehrlichen Lebensart, lassen sich auch nur sehr wenige Diebe, Meuchler oder Betrüger in den Reihen des Zwergenvolkes finden - und sollte ein Zwerg sich als solcher herausstellen, wird er nicht selten von seinen Artgenossen verstossen oder gemieden. Auch hält ein Zwerg für gewöhnlich stets sein Wort, sollte er es denn einmal gegeben haben. Diese zuverlässige Vertrauenswürdigkeit sorgte auch dafür, dass Begriffe wie "bei meinem Barte" oder "bei meiner Axt" beinahe als Schwüre gewertet werden können. Doch trotz ihre Treue und ihrer offenen Art sollte man die Zwerge keinesfalls für naiv halten. Ein Sprichwort besagt "ein Zwerg vergisst nie" und in Anbetracht ihres hohen Alters und ihrer stoischen Art mag dies durchaus berechtigt sein.

 

Ebenfalls ein Markenzeichen mag die Sturheit der Zwerge sein, denn obwohl sie durchaus zu Vernunft und Berechnung in der Lage sind, neigen sie dennoch nicht selten dazu. Entgegen ihrer zurückhaltenden Art ist es kaum mehr möglich, einen Zwerg von etwas abzubringen, wenn er es sich erstmal in den Kopf gesetzt hat. Diese Willensstärke hat das Zwergenvolk bereits viele grosse Taten vollbringen lassen, doch führte auch gelegentlich in ihr Verderben.

 

 

Religion

 

Die Zwerge besitzen keine Götter und keine Neigung zu einer tieferen, spirituellen Religion. Doch besitzen sie eine Art Ahnenkult, welcher sich mit der Ehrung an verstorbene Vorfahren und deren Andenken auseinandersetzt. Besonders Vorfahren, welche grosse Taten vollbrachten, werden für diese geehrt. Auch ist es üblich, seine Ahnen um Beistand zu bitten oder Kraft bei einem besonders bedeutsamen Urvater zu suchen. Da der Tod bei den Zwergen etwas weitaus weniger Alltägliches ist, als bei vielen anderen Völkern, werden den Toten zumeist wuchtige Grabkammern, Särge und Statuen gewidmet. Je bedeutender der Zwerg war, umso grösser ist sein Andenken, welches zumeist in Stein gehauen wird.  Es gilt unter Zwergen als enorm wichtig, ihre Toten angemessen zu bestatten, um ihnen eine letzte Ehre für ihre, zu Lebzeiten vollbrachten, Taten zu widmen. Für unter sehr einfachen Verhältnissen oder fern der Heimat verstorbenen Zwerge wird ein Steinhaufen auf dem Grab oder in dessen Nähe errichtet.

 

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