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Entstehungsgeschichte

 

Es begann mit der Erschaffung der Zwerge. Doch wer genau sie erschuf, das vermag niemand zu sagen, denn keine Zeitrechnung existierte und kein einziges Mal fühlten sich die Urvölker dazu berufen, ihre Jahre auf der Welt einzuteilen und zu datieren.

Die Zwerge waren die Wächter aller toten Materie und ihnen wurden die Eigenschaften der Berge, Felsen und des Gesteins zuteil, welche zu beschützen sie auserkoren waren. So waren sie von kräftiger gedrungener Statur, beachtlicher Muskelstärke und fähig, grossen Schwankungen von Temperatur und Druck standzuhalten. Auch fehlte ihnen die Möglichkeit an einer Krankheit zu leiden, da ihr Immunsystem sämtliche Keime und Erreger in ihren Körpern zu tilgen wusste. Lange Bärte sprossen an ihren Kinnen und selbst ihre Frauen besassen die Fähigkeit zu diesem ausgeprägten Gesichtsschmuck. Ihre hohe Robustheit liess die Zwerge zu einem zähen und widerstandsfähigen Volk mit ausgezeichneten Kriegern emporsteigen und so wählten sie, passend zu dem ihnen zugeteilten Element die hohen, starken Gebirge der noch jungen Welt als ihren Wohnsitz.

 

Das zweite Wächtervolk war das der Rhadeki. Mit Schnelligkeit, hoher Gewandtheit und erweiterten Sinnen ausgestattet, wachten sie über das Leben der Pflanzen und Tiere und ihre Aufgabe verhalf ihnen zu einem einzigartigen Erscheinungsbild. So waren ihre Leiber bedeckt von Fell und ein langer, behaarter Schwanz unterstützte ihre flinken und geschickten Bewegungen. Des Nachts vermochten sie ebenso scharf und genau zu sehen wie am Tage und zuweilen wuchsen an ihren menschenähnlichen Köpfen Hörner mit den unterschiedlichsten Formen. Ihre Männer waren schmal und im Verhältnis zu ihren Frauen beinahe schmächtig, während der weibliche Teil der Bevölkerung kräftig und wohlgeformt erschien. So wurden die männlichen Exemplare dieser Rasse zu den spirituell begabten Führern, die sogar in der Lage waren, die Sprache der Pflanzen zu sprechen und sie nach ihren Bitten hin zu verformen, während die weiblichen an Kampfgeschick und Stärke kaum zu übertreffen waren und niemand an ihre Ãœberlebenskünste in der natürlichen Wildnis heranzureichen vermochte. Sie bewohnten einfache Lager im Wald oder in Höhlen, oder rasteten in den hohen Baumwipfeln. Doch zogen einige von ihnen ein weniger nomadisches Leben vor. Jene liessen sich an verschiedenen Orten nieder und ihre Baumhirten riefen die Bäume und Sträucher an, auf dass sich jene zu bewohnbaren Konstrukten formten.

 

Die letzten Wächter waren die Elfen.

Einzig sie allein besassen die Fähigkeit, Magie zu formen, zu wirken und zu erschaffen. Mit erstaunlichem Geschick zogen sie das machtvolle Element aus der Umgebung und konnten selbst Bäume und bislang auch Gebäude mit ihr formen und gestalten. Ihre Gestalt war hochgewachsen, ihre Ohren spitz und jedermann sagte ihrer Erscheinung eine angeborene Schönheit nach, welche sie nicht selten mit kostbaren Schmuckstücken und Gewändern unterstrichen. Ihre Gebäude waren prachtvoll und aufgrund ihrer Gabe vermochten sie sie an den unterschiedlichsten Orten emporsteigen zu lassen. Bevorzugt besiedelten sie jedoch lichte Mischwälder und Gebiete in gemässigten Zonen. Und stets übten sie sich in der Handhabung der magischen Künste und wahrten das Gleichgewicht des Magiestroms.

 

So wachten die drei Völker über die Welt und niemand vermag zu sagen, wie lange sie schon auf ihr weilten, als das verhängnisvolle Zeitalter des Krieges über das Land einbrach.

Einige Elfen, in ihrer Macht über die Magie unübertroffen, hatten begonnen, die Erfüllung ihres Daseins in einem anderen Ziel zu sehen, als darin, über die Kräfte zu wachen, welche ihnen anvertraut worden waren. Und so kam es, dass sie sich nach grösserer Macht zu sehnen begannen und in ihren Forschungen unermüdlich Portale und Tore erschufen, um eine solche Quelle erschliessen zu können. Mit der Zeit schlossen sich ihrer Sache immer mehr Anhänger an, bis das Elfenvolk beinahe zur Hälfte gespalten schien. Während die einen daran festhielten, dass ihre Aufgabe darin bestünde das Gleichgewicht der Magie zu wahren, glaubten die anderen daran, es sei ihre Bestimmung die Grenzen der Magie auszuloten und sie zu erforschen.

Aber das unaufhörliche Stochern im Ungewissen hatte seinen Preis.

Und so öffneten die Magier schliesslich ein Portal in eine finstere und fremde Ebene, ein Ort, welcher später als Dämonenreich bezeichnet wurde.

 

Bereits als der Riss sich einen Spalt weit öffnete, spürten die Elfen eine unheimlich fremde und mächtige Magie, welche aus ihm zu strömen schien. Doch die Verbindung zweier Ebenen war nicht nur ihnen aufgefallen. Ein Dämonenfürst, welcher sich Targoroth nannte, spürte die bedeutsame Kraft, die den Elfen sowie ihrer fremden Welt innewohnte. Und als er begann durch den Riss mit ihnen zu sprechen, kam es zu einem unheiligen Handel.

 

Sollten sie den Riss erweitern, auf dass er hindurchtreten könnte, und ihm bei der Eroberung der Welt, auf der sie lebten, behilflich sein, so würde er ihre Adern mit einer Macht durchströmen lassen, welche sie mit ihren eigenen Forschungen niemals zu erreichen fähig sein würden.

 

Die machthungrigen Elfen, welche das Tor in die schreckliche Ebene geöffnet hatten, glaubten nun endlich gefunden zu haben, wonach sie suchten und gingen den Pakt ein.

Doch der Missbrauch ihrer Macht durch das willentliche Durchbrechen der dimensionalen Grenzen hinüber zu einer anderen Ebene hatte seinen Preis. Sobald der Dämonenfürst durch den Riss getreten war, und sie wie vereinbart mit seiner dunklen Macht erfüllte, war es ihnen nicht länger möglich, eigene Magie zu erschaffen oder zu wirken. Auch verloren sie ihre anderen Eigenschaften, die ihnen dank ihrer Aufgabe zuteil geworden war. Und die dunkle Macht aus der fernen Welt, veränderte und zermürbte sie schliesslich vollends. Unter grässlichen Schmerzen wanden und krümmten sich all jene, welche von der dunklen Macht durchflutet wurden. Ihr Äusseres verwandelte sich von Geschöpfen der Schönheit zu Kreaturen der Finsternis.

Die Targ waren geboren.

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